Umstieg auf Gas: lohnt sich das?

Die Benzinpreise schwanken kontinuierlich und die Fahrt zur Tankstelle wird immer mehr zum Glücksspiel. Fest steht: Es gibt günstigere Kraftstoffe als Benzin und Diesel. Dazu gehören Flüssig- und Erdgas. Doch lohnt sich der Umstieg? Dem Autospezialisten wirkaufendeinauto.de zufolge sind die meisten Autofahrer diesbezüglich noch skeptisch. Aktuellen Statistiken zufolge, hat sich der Umstieg auf Gas noch nicht flächendeckend durchgesetzt – niedrigen Preisen zum Trotz. Die Kosten für Erdgas (CNG) liegen im Durchschnitt bei 1,02 € / kg, bei Autogas (LPG-Flüssiggas) sind es 53 Ct / l. Selbst wenn man den absolut betrachtet höheren Verbrauch berücksichtig, liegen die Treibstoffkosten je Kilometer immer noch deutlich unter denen eines vergleichbaren benzinbetriebenen Motors.

Autogas oder Erdgas?

Während Autogas aus einem flüssigen Propan-Butan-Gemisch besteht und mit einem Druck zwischen fünf und zehn Bar gespeichert wird, besteht Erdgas vor allem aus Methan und ist gasförmig. Es wird mit 200 bis 250 Bar komprimiert. Erdgas-Tanks sind aus diesem Grunde meist größer und nehmen dementsprechend mehr Platz in Anspruch. Ein Autogas-Tank ist dagegen in der Regel leichter und kleiner. Das Zünglein an der Waage könnte das Tankstellennetz für die jeweiligen Kraftstoffe sein: Während man bei Autogas mit seinen rund 6.600 Tankstellen deutschlandweit von einer flächendeckenden Versorgung sprechen kann, sieht es bei Erdgas anders aus. Mit rund 900 Tankstellen im Bundesgebiet muss man seine Tankstopps auf längeren Etappen unter Umständen präzise planen.

Geringere Kosten, Nutzen für die Umwelt

Nicht nur der Geldbeutel des Autobesitzers, sondern auch die Umwelt profitiert von den alternativen Kraftstoffen. Ein mit Autogas-Fahrzeug emittiert rund 15 Prozent weniger CO2 und bis zu 80 Prozent weniger Schadstoffe als ein herkömmlich betriebenes Auto. Und: Ein Gastank lässt sich in nahezu jedes Fahrzeug mit Ottomotor auch nachträglich einbauen. Der Tank wird entweder in den Kofferraum integriert – hier ist Platz für große Tanks, die bis zu 200 Liter fassen –, in die Mulde, die für das Reserverad vorgesehen ist, oder als Unterflurtank – diese beiden Varianten haben allerdings weniger Fassungsvermögen als die Kofferraum-Lösung.

Droht Wertverlust?

Bleibt die Frage: Lohnt sich die Umrüstung? Viele Umrüster werben damit, dass sich der Umstieg auf Gasbetrieb auf jeden Fall lohnt, vor allem bei leistungsstarken Fahrzeugen. Allerdings schlägt der Umbau auch mit einigen Tausend Euros zu Buche – und ist damit eine reine Rechensache. Die Faustformel: Wer mehr als 15.000 Kilometer im Jahr fährt, spart. Viele Autofahrer fragen sich zudem, ob ein umgerüstetes Fahrzeug nicht an Wert verliert und sich die Investition nachteilig auf einen späteren Verkauf auswirkt.

Nach dem Einbau

Wer in die Nachrüstung investiert, dürfte in vielerlei Hinsicht eine positive Überraschung erleben. Die Angst vor Wertverlust ist jedenfalls unbegründet: Durch die Umrüstung steigt das Fahrzeug in der Regel im Wert. Ein Teil der Einbaukosten lässt sich beim Verkauf somit wieder hereinholen. Wichtig: Heben Sie Belege für die Umrüstung wie Rechnungen und Herstellernachweise auf.

Wie hoch der Wert voraussichtlich steigt, können Sie einfach ermitteln: Addieren Sie Einbaukosten plus Kosten für die Gasanlage und ziehen den regulären Wertverlust ab, dem jedes Fahrzeug ausgesetzt ist.